Lehre
Portfolio
Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien (ZtG) der Humboldt-Universität zu Berlin
- Diskriminierungskritische Bildungsarbeit (WiSe 2016/17) (MA)
Kommentar
Im Seminar beschäftigen wir uns mit aktuellen Forschungsperspektiven zum Thema diskriminierungskritische Bildungsarbeit im deutschsprachigen Raum. Den Schwerpunkt bilden erziehungswissenschaftliche Überlegungen zu einer geschlechtersensiblen und rassismuskritischen Bildungspraxis sowie intersektionale Perspektiven auf diskrimierungskritische Bildungsarbeit. In diesem Zusammenhang greifen wir die aktuelle Diskussion um diskriminierende Inhalte von Bildungsmedien auf und lernen Handlungsspielräume für eine diskriminierungskritische Unterrichtsgestaltung kennen. Neben ihrer Relevanz für die erziehungswissenschaftliche Forschung soll auch die Analyse- und Reflexionsperspektive Intersektionalität im Hinblick auf ihre Bedeutung für die pädagogische Praxis diskutiert werden.
Vorbereitende Literatur
Walgenbach, Katharina (2013): „Heterogenität als Chance – Revitalisierung der Differenzdebatte in der Schulpädagogik?“ Schulpädagogik heute 4.8, 1-13.
- Bündnisarbeit intersektional gedacht (SoSe 2016) (BA)
Kommentar
Das Seminar befasst sich mit Möglichkeiten und Herausforderungen von politischen Bündnissen in einer Gesellschaft durchzogen von komplexen verschränkten Herrschaftsstrukturen. Der Einstieg erfolgt anhand des Themas rassismuskritische Bündnisarbeit: Wir behandeln Konzepte des Verbündet-Seins, die in der Geschlechter- und Rassismusforschung entwickelt wurden. Welche Potentiale bieten sie und welche Schwierigkeiten sind mit ihnen verbunden? An welche Grenzen geraten die Konzepte, wenn unterschiedliche Herrschaftsverhältnisse in ihrer strukturellen Verknüpfung zusammengedacht werden? Aus theoretisch-konzeptioneller Sicht gehen wir der Frage nach, wie intersektional gedachte Koalitionsbildungen in der Gesellschaft aussehen, entstehen und stattfinden können. Welche Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen bedeutet eine intersektionale Perspektive für Bündnisarbeit? In diesem Zusammenhang werden wir Positionen, die jenseits von Identitätslogiken und Identitätspolitik neue Verständnisse von Verbindung, Solidarität, Koalition und Gestaltungsmacht entwickelt haben, kennenlernen.
Vorbereitende Literatur
Smith, Barbara (1998): „Racism and Women’s Studies.“ In: ders.: The Truth that Never Hurts. New Brunswick: Rutgers UP, 95-98.
Reagon, Bernice Johnson (1983): „Coalition Politics: Turning the Century.“ In: Smith, Barbara (Hrsg.): Home Girls: A Black Feminist Anthology. New York: Kitchen Table: Women of Color Press, 356-368.
Butler, Judith (2011): Queere Bündnisse und Antikriegspolitik. Queer Lectures 4.9, Hamburg.
Besuchsbericht
Hier ein Bericht von Cheanna Gavin zum Besuch von Assistant Professor Heidi Lewis und den FemGenuises (Colorado College, USA) in unserer Veranstaltung.
- Critical Pedagogy (WiSe 2015/16) (BA)
Kommentar
Als Strukturprinzipien gesellschaftlicher Wirklichkeit durchdringen der Rassediskurs und der Geschlechterdiskurs auch institutionelle Bildungseinrichtungen, die als ‚(Re-)Produktionsstätten offizieller Wissensbestände‘ wiederum auf diese Diskurse rückwirken. Im Seminar werden wir uns der US-amerikanischen Critical Pedagogy widmen und uns mit der Verknüpfung von Bildung, Geschlecht und Rasse auseinandersetzen. Wir werden pädagogische Ansätze aus den Critical Whiteness Studies und den Critical Race Studies kennenlernen. Einen Schwerpunkt bilden feministisch-rassekritische Positionen. Gemeinsam wollen wir untersuchen, welche Bedeutung Bildung im Rasse- und Geschlechterdiskurs bzw. Rassismus und Heteronormativität in pädagogischen Settings und Bildungsprozessen zukommt. Für einen internationalen Vergleich werden auch deutschsprachige Beiträge aufgegriffen.
Die Seminarsprache ist Deutsch, die Mehrzahl der Texte ist allerdings auf Englisch. Eine detaillierte Literaturliste wird zu Beginn der Lehrveranstaltung bereitgestellt.
Vorbereitende Literatur
Freire, Paulo (1971): Pädagogik der Unterdrückten. Stuttgart: Kreuz.
hooks, bell (1994): Teaching to Transgress. Education as the Practice to Freedom. New York: Routledge.
- Bündnisse – (Un)Möglichkeiten im rassistischen Diskurs? (SoSe 2015) (MA)
Kommentar
Seminar thematisiert Möglichkeiten und Herausforderungen der Veränderung von rassistischen Herrschaftsverhältnissen durch politische Bündnisse. Aus theoretisch-konzeptioneller Sicht gehen wir der Frage nach, wie Koalitionsbildungen in der rassistischen Gesellschaft aussehen, entstehen und stattfinden können. Welche Konzepte des Verbündet-Sein wurden in der Geschlechter- und Rassismusforschung entwickelt? Welche Ideen von Gemeinschaft und „Wir“ werden dabei angestellt und wie werden Subjektivität, Differenz und Handlungsfähigkeit gedacht? Bei der Untersuchung verschiedener Ansätze sollen uns sowohl deren Chancen, Ziele und Erfolge als auch sich abzeichnende Probleme, Risiken und unumgehbare Widersprüche interessieren. Im Fokus der Veranstaltung steht mit der Verstrickung aller am widerständischen Projekt Beteiligten in gesellschaftliche Strukturen das Spannungsfeld von Destabilisierung und Stabilisierung im rassistischen Diskurs. Befassen wollen wir uns in diesem Zusammenhang auch mit den Grenzen, an die rassismuskritische Bündnisarbeit in einer Gesellschaft durchzogen von komplexen verschränkten Herrschaftsstrukturen gerät sowie mit der Frage, welche neuen Formen von Solidarität jenseits eines identitären „Wir“ vorgeschlagen werden.
Vorbereitende Literatur
Carby, Hazel V. (1997): „White Woman Listen! Black Feminism and the Boundaries of Sisterhood.“ Hennessy, Rosemary und Chrys Ingraham (Hrsg.): Materialist Feminism: A Reader in Class, Difference and Women’s Lives. New York: Routledge, 110-128.
Kivel, Paul (2011): Uprooting Racism: How White People Can Work for Racial Justice. 3., überab. u. erw. Aufl. Gabriola Island, B.C.: New Society Publishers.
Broden, Anne und Paul Mecheril (Hrsg.) (2014): Solidarität in der Migrationsgesellschaft: Befragung einer normativen Grundlage. Bielefeld: transcript.
Kommentar
Zweigeschlechtlichkeit, Heterosexualität und Weißsein werden diskursiv als gesellschaftliche Norm konstruiert. Welche Bedeutung kommt aktuellen Schulbüchern dabei zu?
Im Seminar werden wir uns mit neueren Schulbuchstudien beschäftigen und der Frage nachgehen, welches Wissen über Geschlecht und „Rasse“ gegenwärtige Lehrwerke anbieten. Wir werden aktuelle Ansätze gendersensibler und rassismuskritischer Bildungsarbeit kennenlernen und gemeinsam untersuchen, welchen Anforderungen Lehrwerke genügen müssen, um Heteronormativität und Rassismus entgegenzuwirken. Der Fokus liegt dabei auf der diskursiven Konstruktion von Geschlecht und „Rasse“ im Schulbuch. Eine Exkursion zu einem Schulbuchberatungszentrum im Rahmen des Seminars ist geplant.
Vorbereitende Literatur
Bittner, Melanie (2012): Geschlechterkonstruktionen und die Darstellung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans* und Inter* (LSBTI) in Schulbüchern. Eine gleichstellungsorientierte Analyse. Frankfurt: Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft.
- ‚Rasse‘ und Geschlecht als Bildungsinhalte, zusammen mit Dr. rer. medic. Emily Ngubia Kuria (SoSe 2014) (MA)
Kommentar
Das Seminar thematisiert sowohl die Rolle der weißen dominanten imperialistischen Wissenschaft bei der Herstellung von „Rasse“ und Vielfalt als auch die Hervorbringung und Aushandlung sozialen Wissens des Rasse- und Geschlechterdiskurses im pädagogischen Kontext. Als gesellschaftliche Strukturprinzipien, die sich in subjektiven Denk- und Handlungsweisen sowie Verständnissen von Selbst und Welt widerspiegeln, werden Rassismus und Geschlecht gelernt. Damit sind „Rasse“ und Geschlecht Bildungsinhalte und Lerngegenstände institutioneller, aber auch nicht-institutioneller Bildungsprozesse. Mit Blick auf diesen Zusammenhang wollen wir im Seminar Ansätze der Wissenschaftler des 19. Jahrhunderts im englischsprachigen Raum, welche die Grundlage für die normierten Formen des rassistischen Denkens gelegt haben, aufgreifen und aktuellen Herausforderungen und Möglichkeiten einer geschlechtersensiblen rassismuskritischen Bildungsarbeit nachgehen. Der Schwerpunkt liegt auf Ansätzen aus den Critical Whiteness Studies, den Critical Race Studies und der Migrationspädagogik sowie auf feministisch-rassekritischen Positionen.
Vorbereitende Literatur
Freire, Paulo (1971): Pädagogik der Unterdrückten. Stuttgart: Kreuz.
hooks, bell (1994): Teaching to Transgress. Education as the Practice of Freedom. New York: Routledge.
Broden, Anne und Paul Mecheril (Hrsg.): Rassismus bildet. Bildungswissenschaftliche Beiträge zu Normalisierung und Subjektivierung in der Migrationsgesellschaft. Bielefeld: transcript.
- Critical Pedagogy (WiSe 2013/14) (MA)
Kommentar
Als Strukturprinzipien gesellschaftlicher Wirklichkeit durchdringen der Rassediskurs und der Geschlechterdiskurs auch institutionelle Bildungseinrichtungen, die als ‚(Re-)Produktionsstätten offizieller Wissensbestände‘ wiederum auf diese Diskurse rückwirken. Im Seminar werden wir uns der US-amerikanischen Critical Pedagogy widmen und uns mit der Verknüpfung von Bildung, Geschlecht und „Rasse“ auseinandersetzen. Wir werden pädagogische Ansätze aus den Critical Whiteness Studies und den Critical Race Studies kennenlernen. Einen Schwerpunkt bilden feministisch-rassekritische Positionen. Gemeinsam wollen wir untersuchen, welche Bedeutung Bildung im Rasse- und Geschlechterdiskurs bzw. Rassismus und Heteronormativität in pädagogischen Settings und Bildungsprozessen zukommt. Für einen internationalen Vergleich werden auch deutschsprachige Beiträge aufgegriffen.
Vorbereitende Literatur
Freire, Paulo (1971): Pädagogik der Unterdrückten. Stuttgart: Kreuz.
hooks, bell (1994): Teaching to Transgress. Education as the Practice to Freedom. New York: Routledge.
- Geschlecht und ‚Rasse‘ im Schulbuch (SoSe 2013) (MA)
Kommentar
Zweigeschlechtlichkeit, Heterosexualität und Weißsein werden diskursiv als gesellschaftliche Norm konstruiert. Welche Bedeutung kommt aktuellen Schulbüchern dabei zu?
Im Seminar werden wir uns mit neueren Schulbuchstudien beschäftigen und untersuchen, welches Wissen über Geschlecht und „Rasse“ aktuelle Lehrwerke anbieten. Wir werden grundlegende kritische und dekonstruktive pädagogische Ansätze der Gender Studies und Rassismusforschung kennenlernen. Speziell mit Blick auf das Bildungsmedium Schulbuch wollen wir bildungspolitische und rechtliche Rahmenbedingungen, die die Kategorien „Rasse“ und Geschlecht betreffen, behandeln. Gemeinsam wollen wir untersuchen, welchen Anforderungen Lehrwerke genügen müssen, um Heteronormativität und Rassismus entgegenzuwirken. Der Fokus liegt dabei auf der diskursiven Konstruktion von Geschlecht und „Rasse“ im Schulbuch.
Vorbereitende Literatur
Bittner, Melanie (2012): Geschlechterkonstruktionen und die Darstellung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans* und Inter* (LSBTI) in Schulbüchern. Eine gleichstellungsorientierte Analyse mit einer Materialsammlung für die Unterrichtspraxis. Frankfurt: Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft.
Alice Salomon Hochschule Berlin
- Kritische Pädagogik und Rassismuskritik, (WiSe 2015/16) (BA Soziale Arbeit)
Kommentar Als Strukturprinzipien gesellschaftlicher Wirklichkeit durchdringen der Rassediskurs und der Geschlechterdiskurs auch institutionelle Bildungseinrichtungen, die u. a. als ‚Re_Produktionsstätten offizieller Wissensbestände’ wiederum auf diese Diskurse rückwirken (doing race, doing gender). Diese Verknüpfung von Bildung, Geschlecht und „Rasse“ ist Forschungsobjekt des Seminars, das sich der US-amerikanischen Critical Pedagogy widmet. Der Schwerpunkt liegt auf pädagogischen Ansätzen aus den Critical Race Studies und den Critical Whiteness Studies sowie auf feministisch-rassekritischen Positionen. Die erkenntnisleitende Fragestellung lautet: Welche Bedeutung kommt Bildung im Rasse- und Geschlechterdiskurs bzw. Rassismus und Heteronormativität in pädagogischen Settings und Bildungsprozessen zu. Für einen internationalen Vergleich werden auch deutschsprachige Beiträge aufgegriffen.
Vorbereitende Literatur:
Freire, Paulo (1971): Pädagogik der Unterdrückten. Stuttgart: Kreuz.
hooks, bell (1994): Teaching to Transgress. Education as the Practice to Freedom. New York: Routledge.
Ladson-Billings, Gloria und William F. Tate (1995): „Toward a Critical Race Theory of Education.“ Teachers College Record 97.1, 47-78.
Kincheloe, Joe L. und Shirley R. Steinberg (1998): „Addressing the Crisis of Whiteness. Reconfiguring White Identity in a Pedagogy of Whiteness.“ In: Kincheloe, Joe L. [u. a.] (Hrsg.): White Reign. Deploying Whiteness in America. Houndmills: Macmillan, 3-29.
hooks, bell (1994): Teaching to Transgress. Education as the Practice to Freedom. New York: Routledge.
Ladson-Billings, Gloria und William F. Tate (1995): „Toward a Critical Race Theory of Education.“ Teachers College Record 97.1, 47-78.
Kincheloe, Joe L. und Shirley R. Steinberg (1998): „Addressing the Crisis of Whiteness. Reconfiguring White Identity in a Pedagogy of Whiteness.“ In: Kincheloe, Joe L. [u. a.] (Hrsg.): White Reign. Deploying Whiteness in America. Houndmills: Macmillan, 3-29.